Innerbetriebliche Fortbildung im Landesklinikum Neunkirchen: DEMENZ-Erleben-Begreifen-Verstehen

NEUNKIRCHEN.Der 21. September ist der internationale Tag der Demenz. Diesen Anlass nutzte das Landesklinikum Neunkirchen vorab für eine innerbetriebliche Fortbildung zum Thema „Demenz“.

Aktuellen Schätzungen zufolge sind mittlerweile laut Demenzbericht des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in Österreich 115.000 bis 130.000 Menschen von einer demenziellen Beeinträchtigung betroffen. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstieges in der Bevölkerung wird sich die Zahl von Menschen, die an den unterschiedlichsten Demenzformen leiden, bis zum Jahr 2050 verdoppeln und der Betreuungs- und Pflegebedarf wird somit weiter steigen.

Menschen mit Demenz nehmen sich selbst und die Welt rund um sich anders wahr und zeigen oft heftige Gefühle. Für uns ist dieses Verhalten nicht immer nachvollziehbar und es fällt oft nicht leicht, darauf angemessen zu reagieren.

„Daher wird eine gute Schulung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Menschen, die an diesem Krankheitsbild leiden, immer wichtiger“, meint die Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin des Landesklinikums Neunkirchen Mag.a Kathrin Fleischmann.

Aus diesem Grund fand für die Abteilung für Innere Medizin und Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin eine innerbetriebliche Fortbildung zum Thema „Demenz“ inklusive Demenzparcours statt. Der Workshop wurde von Mag. (FH) Norbert Partl, MSc und Caroline Leitner, BSc, von der Caritas der Erzdiözese Wien, Bereich Pflege-Demenz, gestaltet.

Die Information und das Wissen über die Symptomatik der Demenz wurden dabei jedoch nicht theoretisch vermittelt, sondern über eigenes Erfahren verdeutlicht. Das Erleben der eigenen Gefühle stand im Mittelpunkt.

Durch das aktive Ausprobieren der verschiedenen Stationen des Demenzparcours „Hands-on-Dementia“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besser nachempfinden, wie sich die Symptome einer Demenz anfühlen, wenn einfache Alltagstätigkeiten wie Essen, Trinken, Schreiben, Einkaufen, einen Ball fangen, etc. nicht mehr funktionieren. Die teilnehmenden Personen konnten dabei eigene Grenzen erfahren, Unbehagen empfinden und das eigene Unvermögen erleben, beispielsweise beim Essen mit Besteck.
„Wie schnell die Frustration dabei stieg bzw. die Resignation kam, war dabei für viele überraschend“, ergänzt Mag.a Kathrin Fleischmann.

Durch dieses erworbene Verständnis kann Empathie entstehen und dies wirkt sich positiv auf das Miteinander für beide Seiten, Patientinnen und Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.

BILDTEXT
Beim Ausprobieren des Demenzparcours Bild 1 v.l.n.r.: DGKP Birgit Lurf, DGKP Lisa Gutmaier, DGKP Andrea Ulbrich, PFA Michelle Schabauer, DGKP Alexander Strodl, BSc, DGKP Lena Mahlfleisch, BSc und DGKP Claudia Schneider.
Bild 2 v.l.n.r.: DGKP Lisa Gutmaier und DGKP Birgit Lurf.

Fotocredit: LK Neunkirchen

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