Weltalzheimertag – Empathie als ein Kernelement der Demenzpflege im LK Neunkirchen - Pilotprojekt bereits gestartet

NEUNKIRCHEN –Seit 1994 findet am 21. September der Weltalzheimertag statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen.

Die demographische Entwicklung der Menschen mit der daraus resultierenden Pflegebedürftigkeit hat sich verändert: Laut dem österreichischen Demenzbericht 2014 (aktualisiert 2020) leben in Österreich 115.000 bis 130.000 Menschen mit einer dementiellen Erkrankung, bis 2050 wird sich die Anzahl laut diesem Bericht verdoppeln. Die häufigste Form der Demenz ist mit 60 - 80% die Demenz vom Alzheimer Typ gefolgt von der vaskulären Demenz (15 – 20%).
„Aufgrund dieser Entwicklung ist es dem Landesklinikum Neunkirchen ein wesentliches Anliegen die Expertise der Pflegepersonen zu fördern und ihnen die Weiterbildung Pflege bei Demenz im Akutbereich nach § 64 GuKG zu ermöglichen“, so die Pflegedirektorin Maria Aichinger, MSc, MAS.

Die Innere Medizin Bettenstation 3 und Bettenstation 4 des Landesklinikums Neunkirchen haben aufgrund der Entwicklungen das Thema Demenz aufgegriffen und ein Projekt initiiert. Ziel dabei ist es, die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung dementiell erkrankter Menschen so lange wie möglich zu erhalten und ihnen feste Strukturen zu bieten.
Wenn Gedächtnis und Wahrnehmung nicht mehr funktionieren, geben eine vertraute Umgebung, vertraute Menschen, Düfte, Geräusche, usw. Halt.
Demenzpuppen und ein Demenzhund finden bei den Patientinnen und Patienten im Landesklinikum Neunkirchen großen Anklang. Die Sinne werden durch Musik, Spiele, basale Stimulation, Aromapflege, Ergotherapie von Therapeuten der physikalischen Medizin durchgeführt, stimuliert und gefördert. Zusätzlich kommt auch der neue „Wellness Nordic Relax Schaukelstuhl“ zum Einsatz. Fix eingestellte Programme sorgen mit sanften, wippenden Bewegungen und beruhigender Musik für taktile Stimulation sowie geistige und körperliche Entspannung.

„Um einen Rückzugsbereich und ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, bitten wir Angehörige, private Lieblingsgegenstände und Fotos mitzubringen. Wir versuchen auch Ausnahmen bei der Besucherregelung zu ermöglichen, damit vertraute Angehörige der dementen Patientin oder Patienten viel Nähe schenken können. Seelsorgerische Gespräche können jederzeit organisiert werden und beratend steht auch ein Experte / eine Expertin vom Entlassungsmanagement zur Verfügung“, erklären DGKP Doris Vavra, Stationsleitung der Bettenstation 4 und DGKP Lisa Gutmaier, Stationsleitung der Bettenstation 3.

Um im Stationsalltag auf Menschen mit dementiellen Erkrankungen individuell eingehen zu können, ihre Bedürfnisse zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren, wurde unterstützend ein Pilotprojekt der 1:1 Betreuung auf den Bettenstationen 3 und 4 des Landesklinikums Neunkirchen gestartet. Dieses Projekt stellt eine zusätzliche nicht-pharmakologische Maßnahme für Patientinnen und Patienten mit Delir dar, um vorrangig auch Sicherheit dieser Menschen im Nachtdienst zu erhöhen.
„1:1 Betreuer“ sind qualifizierte Personen, die nach Bedarf von Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten im Klinikum angefordert werden können und im Rahmen des Pilotprojekts zur Verfügung stehen.


BILDTEXT
v.l.n.r.:
DGKP Doris Vavra, Stationsleitung der Bettenstation 4; DGKP Lisa Gutmaier, Stationsleitung der Bettenstation 3; Pflegedirektorin Maria Aichinger, MSc, MAS. 

Fotocredit: LK Neunkirchen 

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Claudia Tisch
Landesklinikum Neunkirchen
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